Biikebrennen

 

Das Biikebrennen auf dem Nordfriesischem Festland sowie den Inseln und Halligen wird am 21.Februar, dem Abend vor dem Petritag, gefeiert. Das friesische Wort Biiken bedeutet wohl Zeichen, Seezeichen (Bake) oder Feuermal. Das Biikebrennen gilt als nordfriesisches Nationalfest. Es hat seinen Ursprung in heidnischer Zeit und soll die bösen Wintergeister vertreiben. Nach der  Christianisierung wurde es als Fastnachbrauchtum weitergeführt.

Ursprünglich lag der Termin des Biikefestes nicht fest. Er wurde örtlich an verschiedenen Tagen begangen, jedoch stets, weil es überall ein fröhliches Fest war, vor Beginn der Fastenzeit. Erst Ende des 19. Jahrhunderts wurde das „nordfriesische Nationalfest“ auf den Abend des 21.Februar festgelegt.

Der Historiker Henning Rinken berichtet, dass sich im 17. und 18 Jahrhundert sie Seeleute auf den nordfriesischen Inseln immer am 22. Februar (Petritag) versammelten, um ihr Abfahrt zu den Walfanghäfen zu besprechen und Heuerverträge für die kommende Fangsaison abzuschliessen. Aus diesem Sachverhalt entwickelte der Sylter Schulmeister C.P. Hansen um 1830 die Geschichte, dass die Walfänger auf Föhr, Amrum und Sylt mit einem großen Feuer verabschiedet wurden. Diese Legende hält sich hartnäckig bis auf den heutigen Tag. Sie ist deshalb schon unwahr, weil die Seefahrt erst aufgenommen werden konnte, wenn die Häfen eisfrei waren. Unwahr ist auch die Legende, das die Biiken ein Opferfeuer für den nordischen Gott Wotan gewesen sein soll.

Nach dem 2. Weltkrieg wurde das Biikebrennen nur noch auf den nordfriesischen Inseln und Halligen gefeiert. Erst nachdem der Kreis Nordfriesland entstanden war (1972), wurde vor dem Hintergrund des wiedererwachten nordfriesischen Reginoalbewusstseins auch wieder auf dem Festland eine Biike entzündet.